Als geborene Saarländerin bin ich mit der uns eigenen Weltoffenheit ziemlich bald im beschaulichen Benediktbeuern (Oberbayern!) zum Studium der Sozialpädagogik gelandet, um dann mit der uns ebenfalls angeborenen Bescheidenheit und einem Sozialdiplom in der Tasche festzustellen, dass der Welt noch eine hervorragende Sopranistin meines Namens fehlte.
So fühlte ich mich denn verpflichtet, mir neben meinem Teilzeitjob in der Sozialarbeit auch noch eine private Gesangsausbildung anzutun (bis dato hatte ich noch nie Gesangsunterricht, konnte aber redlich gut Querflöte spielen…).
Trotz dieser immensen Vorkenntnisse führte das schließlich dazu, die Sozialarbeit an den Nagel zu hängen und trotzdem nicht zu verhungern. Ich ließ meine Stimme fürderhin nur noch musikalisch erklingen, sei es als Solistin in Kirchenmusik und Konzerten oder als Verstärkung etlicher professioneller Chöre wie etwa Staatsoper oder Philharmonie. Ein wenig halfen hier auch meine pädagogischen Ambitionen, denn daraus entwickelte sich eine rege Unterrichtstätigkeit für Musikschulen, Chöre und privat. Und da man offensichtlich, einmal mit dem sozialen Gedanken infiziert, niemals mehr gesundet, habe ich auch etliche musikalische Projekte unterstützt oder geleitet.
Im zarten Alter von 44 Jahren habe ich dann mit meinem italienischen Mann noch eine Familie in den Niederlanden gegründet (wo auch sonst?). Unser wunderbarer Sohn und dessen Wachsen und Werden ließ die Karriere einige Jahre etwas in den Hintergrund treten, obwohl natürlich auch in Holland in etlichen Konzerten begeisterte Mitmusiker und Zuhörer zu finden waren.
Nachdem wir alle nun wieder zurück im schönen Oberbayern sind (diesmal immerhin Weltstadt München!), das Kind schon etwas selbständiger und ich sogar im Lockdown der Coronazeit nicht untätig geblieben bin, indem ich unsere Nachbarschaft mit regelmäßigen Terrassenkonzerten belästigt habe, stehe ich dem musikalischen Leben Münchens und der Welt wieder voll und ganz zur Verfügung!